Tanz für Terpsichore (2009)*
Dorothée Hahne (geb. 1966)
Tänze aus TERPSICHORE (1612)
Michael Praetorius (1571-1621)
Englische Suite V (BWV 806-811)
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Rumänische Volkstänze
Bela Bartok (1881-1945)
Drei phantastische Tänze, Op. 5 (1922)
Dmitri Schostakowitsch (1906-1975)
Arabian Waltz
Rabih Abou-Khalil (geb. 1957)
Seppl's blauer Traum
Saulocker
Thorn of mild
Imponderabel
Heiner Frauendorf (geb. 1971)
Limehouse Blues
Phillip Braham (1909-2002)
Pequena Czarda
Pedro Iturralde (geb. 1929)
*Dorothée Hahne
Tanz für Terpsichore (2009)
für Altsaxophon und Akkordeon
Musikalisch wurde der Tanz für Terpsichore von der Courante (CLII M.P.C.) von
Michael Praetorius (ca. 1571-1621) inspiriert, die als eins von 312 weltlichen
Tanzstücken 1612 unter dem Namen Terpsichore veröffentlicht wurden.
Geschichtlich gesehen ist der Tanz ältestes und auch spirituelles Ritual. In
unserer abendländisch-christlichen Tradition gibt es aber keinen tanzenden
Gott, nur der Tod tanzt und macht uns alle wieder gleich. Tanz ist Leben und
das Leben ist ein Tanz. Tanzen vereint den Körper mit den Schwingungen der
Musik. Praetorius unterrichtete seine Leser darüber, daß der Name Terpsichore
aus den griechischen Wörtnern 'Tanz' und 'Freude' hergeleitet wird. Es ist
darüber hinaus aber auch der Name der Muse des Tanzes, womit der Bezug zur
Göttlichkeit untrennbar wird. Das für das Duo Common Contrasts entstandene
Tanzstück verbindet die weltliche Heiterkeit der historischen Vorlage in
traditionell strukturierten Formen mit dem Ansatz zur sprituellen Trance der
aufs wesentliche reduzierten Eingänglichkeit. Bedacht wurde darüber hinaus
eine anonyme Schreiberin, die im Internet Forenbeiträge unter dem Namen
Terpsichore verfaßt und durch ihre bestechende Authentizität ein Gefühl
zutiefster Menschlichkeit anregt. Dorothée Hahne
Die Komponistin Dorothée Hahne wurde 1966 in Bonn geboren. Neben
zahlreichen Performances und Konzerten in Museen, Galerien und Kunst-
vereinen entstanden mehrere instrumentale und elektronische Musikstücke,
Filmmusik, Lyrikvertonungen, Hörspielprojekte und Auftragskompositionen,
sowie mehrere Konzertprojekte für das von ihr gegründete ensemble newsic.
Inhaltlich setzt sie sich mit deutscher und europäischer Geschichte,
mittelalterlicher Geschichte (Theophanu, Hl. Ursula, Marienverehrung,
Totentänze) und dem Thema „Frau und Spiritualität (commentari, Stella Maris)
auseinander. Für Ihre Arbeiten wurde sie mehrfach mit Stipendien und
Förderungen ausgezeichnet. Seit 2008 finden ihre Kompositionen auch über die
Grenzen Europas hinaus in USA, Asien und im Nahen Osten bemerkenswerten
Anklang. www.dorotheehahne.de